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Policy brief: Ukraine - Aktuelle Entwicklungen der Migration

In 2025 wurden in der EU sowie der Ukraine drei Gesetze beziehungsweise Regelungen verabschiedet, die fortan das Fluchtgeschehen aus der Ukraine prägen. Zum einen hat der Rat der Europäischen Union am 13. Juni den befristeten Schutz für Ukrainer:innen ein weiteres Mal auf dann fünf Jahre bis zum 4. März 2027 verlängert (European Council 2025a). Zum anderen hat der Rat am 17. September einer Empfehlung der EU-Kommission zugestimmt, wonach der befristete Schutz generell auslaufen und von den Mitgliedstaaten einerseits durch andere nationale Aufenthaltsstatus, wie es sie etwa für Fachkräfte, Arbeitskräfte, Studierende oder Familienangehörige gibt, ersetzt werden, während andererseits die nachhaltige Rückkehr gefördert werden soll (European Council 2025b). Darüber hinaus wurden in der Ukraine am 26. August die im Kriegsrecht verankerten Ausreisebeschränkungen für junge Männer zwischen 16 und 22 Jahren aufgehoben und ihnen die Ausreise erlaubt (Kyiv Independent 2025). Im November kündigte der Bundeskanzler an, den Bürgergeldzugang für Ukrainer:innen rückwirkend ab April 2025 zu beenden und forderte zudem den ukrainischen Präsidenten auf, die Ausreise junger Männer zu verhindern (Der Spiegel 2025). Derweil gehen die Kämpfe mit unverminderter Härte weiter. Russland zerstört und besetzt schrittweise weitere Gebiete im Osten der Ukraine (ISW 2025) und intensiviert die Angriffe auf die kritische Infrastruktur, letzteres mit dem Ziel, Teile der Ukraine unbewohnbar zu machen und die Zivilbevölkerung in die Knie zu zwingen (The Economist 2025).

Dieser Policy Brief geht den Fragen nach, wie (1) sich die Flucht aus der Ukraine in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt hat, insbesondere wie viele junge Männer nach der jüngsten ukrainischen Gesetzesänderung in der EU Schutz gesucht haben, (2) wie es um die Bleibe- und Rückkehrperspektiven von Ukrainer:innen bestellt ist, (3) wie sich die jüngste Empfehlung der EU auf Ukrainer:innen auswirken könnte und (4) wie sich die Integration von Ukrainer:innen in Deutschland entwickelt hat.